Ist Herne tatsächlich gut für Hitzewellen gewappnet?
In der WAZ vom Montag konnte man nachlesen, dass die Stadt gut für Hitzewellen gewappnet ist und es wurden Tipps gegeben, wie die Bevölkerung sich selbst verhalten und gegen gesundheitliche Schädigungen selber vorsorgen kann.
In der WAZ vom Montag konnte man nachlesen, dass die Stadt gut für Hitzewellen gewappnet ist und es wurden Tipps gegeben, wie die Bevölkerung sich selbst verhalten und gegen gesundheitliche Schädigungen selber vorsorgen kann.
Jürgen Klute, Mitglied im Vorstand der DIE LINKE. Herne/Wanne-Eickel, meint dazu:
Das erste: Dass für die Cranger Kirmes laut WAZ bisher keine Maßnahmen geplant seien, da es ausreichend Biergärten gäbe, wo man sich Getränke kaufen kann, ist an Zynismus kaum zu übertreffen. Da sollen also 14jährige zu Bierständen gehen und zig Euro für ein Glas Wasser bezahlen? So nicht!
Zur Information: Es gibt eine EU-Vorgabe, nach der Kommunen kostenfrei und öffentlich zugänglich Trinkwasserstellen vorhalten müssen – auch und gerade bei Großveranstaltungen. Es muss natürlich auf der Cranger Kirmes - wie auch im weiteren Stadtgebiet, wo viele Menschen unterwegs sind - öffentliche kostenlose Wasserspender geben!
Das zweite: Was wir außerdem brauchen, sind ausgewiesene Räume, wie beispielsweise in Mannheim, in denen Menschen sich abkühlen können. Wer in einer ungedämmten Dachwohnung wohnt, braucht Möglichkeiten, die Körpertemperatur senken zu können.
Das Dritte: Tipps zur Hausbegrünung und – dämmung sind richtig, aber welcher Mensch mit geringem Einkommen, kann sich das leisten? Wer hat überhaupt die Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen?
Hier ist die Stadt gefragt, Finanzierungsprogramme für Wohnungseigentümer und -gesellschaften einzufordern und nach ihren Möglichkeiten umzusetzen, ohne dabei die Mieten zu steigern.
Veronika Buszewski, Fraktionsvorsitzende, fügt hinzu:
Die Stadt hat es selber in der Hand, die klimabedingten Wetterveränderungen anzugehen, indem sie ihre Stadtplanung streng an klimapolitischen Zielen orientiert.
Dazu gehört eine konsequente Entsiegelung der Stadt, die Vermeidung von Hitzeinseln, die Einrichtung und den Erhalt von Frischluftschneisen, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Entwicklung zur autoarmen Stadt und dergleichen mehr.
Leider erleben wir in der alltäglichen Stadtpolitik, dass ständig diese Ziele aufgrund von Interessenkonflikten zwischen unterschiedlichen Akteuren in Politik, Verwaltung und Wirtschaft in den Hintergrund rücken.
Da wird Entsiegelung mit mehr Versiegelung beschlossen. Da wird die Reduzierung von Autoverkehr im öffentlichen Raum mit Untertunnelungen für Autos vorgeschlagen. Da werden statt Luftschneisen zu erhalten, diese reduziert.
Jedes Neubaugebiet scheint innovativ, Neubau statt Erhalt scheint alternativlos. Auch wenn Klimaschützerinnen dazu was anderes sagen und die graue Energie, die in Abriss und Neubau von Betonflächen von Neubauten geht, nicht zu verachten ist.
Wirtschaft und Politik müssen erkennen, dass es ohne langfristigen Klimaschutz keine sinnvolle Stadtpolitik für alle im Gemeinwesen geben kann.
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