Sachstand und Diskussion bezüglich: Auswirkungen des NRW-Krankenhausplanes auf Herne

Ausschuss f. Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren

Ab 2025 greift der neue Krankenhausplan in Nordrhein-Westfalen. Ziel sei es, dass nicht mehr überall alle Behandlungen angeboten werden. Laut NRW-Gesundheitsminister wolle man "Doppelstrukturen abbauen und dem ruinösen Wettbewerb um Personal und Ressourcen die Stirn bieten“. Die Idee dahinter ist, dass eine stärkere Spezialisierung von Angeboten stattfinden und somit die Qualität der angebotenen Leistungen steigen soll.

Der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW, Ingo Morell, wies dagegen darauf hin, dass die bevorstehenden Einschnitte für viele der rund 330 Krankenhäuser in NRW ein schmerzhafter Prozess seien. Wer etwa keine Knie- und Hüftoperationen mehr anbieten dürfe, verliere einiges an Umsatz.

Auch für die Stadt Herne hat die neue Krankenhausplanung Folgen, wie ein Artikel der WAZ vom 28.06.2024 (Online-Ausgabe) betont: Insbesondere das evangelische Krankenhaus Herne ist hiervon stark betroffen. So soll das EvK in Zukunft keine Implantation von Knie- und Hüftprothesen mehr vornehmen. Auch tiefe Eingriffe am Enddarm werden gestrichen, obwohl das Darmkrebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Ähnliches gilt für die operative Versorgung von Speiseröhrenkrebs.

Die Kommunalen Präventions- und Gesundheitskonferenz (KPGK) betonte als Reaktion auf die Krankenhausplanung die besondere Situation der Stadt Herne. So gebe es hier überdurchschnittliche Erkrankungsraten, zum Beispiel an Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen; eine überdurchschnittliche Zahl von Krankenhaus-behandlungsfällen; eine überdurchschnittliche Zahl der Krankentage (insbesondere psychische Erkrankungen wie Depressionen); eine überdurchschnittliche Sterberate, insbesondere an Krebserkrankungen; und eine insgesamt deutlich verringerte Lebenserwartung. Hier sei daher ein bedarfsgerechtes Angebot wohnortnaher stationärer Behandlungen erforderlich.
 

Daher bitten wir die Verwaltung um einen kurzen Bericht zum aktuellen Sachstand in Herne. Insbesondere bitten wir darum, Vertreter*innen der Herner Kommunalen Präventions- und Gesundheitskonferenz (KPGK), sowie eine*n Vertreter*in des EvK Herne für einen Bericht einzuladen.

Bei den Berichten soll ein besonderer Fokus einerseits auf die Auswirkungen auf das Angebot und die Qualität von Behandlungen in Herne und andererseits auf die Finanziellen Auswirkungen der Krankenhäuser in Herne gelegt werden.


Vorschlag für die nächste Sitzung des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren am 13. November 2024