Ausstellung: "Feminismus in der Kunst"

DIE LINKE. KV Herne/Wanne-Eickel

Seit Jahrhunderten setzen sich Frauen weltweit aus allen Schichten künstlerisch mit Gesellschaft, Politik und Frauenrechten auseinander. Sie schufen und schaffen künstlerische Arbeiten und machen auf ihre Sicht der Dinge und ihre Belange aufmerksam.

Viel zu oft, werden ihre Arbeiten ausgeblendet. Weltweit wurden Frauen wegen ihrer Kunst gesteinigt, verbrannt, gefoltert und weggesperrt. Sie wurden und werden als „hysterisch“ und/oder „psychisch krank“ gebrandmarkt und marginalisiert. Auch heute, im Jahr 2023, leben wir noch immer in patriarchalen Strukturen, obwohl die Gleichberechtigung in Deutschland bereits vor Jahrzehnten rechtlich verankert worden ist.

Wir wollen einen Auszug von Werken mutiger Künstlerinnen präsentieren, die sich mit der Diskriminierung von Frauen auseinandergesetzt haben und uns über ihre Biografie und Werke austauschen.

Wir nehmen Sie auf eine kleine Reise durch die Jahrhunderte, von Olympe de Gouges bis Whoopi Goldberg mit und wollen aufzeigen, wie wichtig die feministische Kunst war und ist!

Die Ausstellung kann ab dem 4. März 2023 auch in unserer Geschäftsstelle (Hauptstraße 181) besichtigt werden.

Alle Künstlerinnen im Überblick

Olympe de Gouges

Schriftstellerin

(* 1748 in Montauban; † 1793 in Paris)

Olympe de Gouges war eine französische Schriftstellerin und Feministin des späten 18. Jahrhunderts. Sie war eine wichtige Stimme in der frühen Frauenbewegung und kämpfte aktiv für die Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft.

De Gouges schrieb eine Vielzahl von politischen Texten, die sich gegen die Unterdrückung von Frauen aussprachen und Missstände in der Gesellschaft aufdeckten. Ihr bekanntestes Werk ist die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ (Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne), die sie 1791 veröffentlichte und die eine feministische Ergänzung zur französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 darstellt. Sie forderte, dass Frauen die gleichen Bildungschancen und Berufsmöglichkeiten wie Männer haben sollten und prangerte die Sexualisierung von Frauen in der Kunst und in der Gesellschaft an.

Olympe de Gouges wurde posthum für ihre Arbeit anerkannt und erhielt 1989 die höchste französische Auszeichnung, die "Légion d'honneur".

Niki de Saint Phalle

Bildhauerin & Malerin

(* 1930 nahe Paris; † 2002 in Sandiego, USA)

Niki de Saint Phalle war eine Künstlerin, die für ihre farbenfrohen und skurrilen Skulpturen, Installationen und Gemälde bekannt ist. Ihre Kunstwerke sind oft von der Pop Art und dem Nouveau Réalisme inspiriert und setzen sich mit Themen wie Weiblichkeit, Gewalt, Sexualität und Spiritualität auseinander.

Saint Phalle begann ihre künstlerische Karriere in den 1960er Jahren und wurde schnell bekannt für ihre "Nana"-Skulpturen, die üppige und übergroße weibliche Figuren darstellen. Diese Skulpturen wurden zu einem Symbol der feministischen Bewegung und des Kampfes für die Rechte von Frauen. Sie hat die Kunstszene durch ihre innovativen und ungewöhnlichen Werke bereichert und die Rolle von Frauen in der Kunst nachhaltig verändert.

Pina Bausch

Tänzerin & Choreografin

(* 1940 in Solingen; † 2009 in Wuppertal)

Pina Bausch war eine deutsche Tänzerin, Choreografin und Tanztheaterdirektorin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts und prägte das moderne Tanztheater maßgeblich.

Pina Bausch wird oft als feministische Künstlerin betrachtet, da sie in ihren Werken das Thema der Geschlechterrollen und der Unterdrückung von Frauen in der Gesellschaft aufgreift. Sie zeigte Frauen als starke, selbstbestimmte Wesen, die ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich gegen männliche Unterdrückung zur Wehr setzen können, wie zum Beispiel in "Nur Du" (1978), das von den Kämpfen und der Unterdrückung von Frauen in der Gesellschaft handelt.

Pina Bausch wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Kyoto-Preis und der Deutsche Tanzpreis.

Georgia O'Keeffe

Malerin

(* 1887 in Sun Prairie, USA; † 1986 in Santa Fe, USA)

Georgia O'Keeffe gilt als eine der bedeutendsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts und hat sich in ihrem Werk oft mit dem Thema der weiblichen Identität auseinandergesetzt. O'Keeffe hat Frauenporträts und Blumenmalereien geschaffen, die auf den ersten Blick als feminin und romantisch wirken, bei genauerem Hinsehen aber subversive Botschaften enthalten. Sie hat die Grenzen der künstlerischen Darstellung von Weiblichkeit und Sexualität erweitert und damit den Weg für andere feministische Künstlerinnen geebnet.

Obwohl O'Keeffe sich nicht ausdrücklich als Feministin bezeichnet hat, hat ihr Werk dennoch einen großen Einfluss auf die feministische Kunstbewegung gehabt. Ihre Arbeiten haben Frauen dabei geholfen, sich in der Kunstwelt zu behaupten und haben dazu beigetragen, stereotype Vorstellungen von Weiblichkeit und Sexualität zu durchbrechen. Durch ihre Kreativität und ihren Mut hat O'Keeffe auch viele Frauen inspiriert, sich selbst zu finden und ihre eigenen Stimmen zu erheben.

Judy Chicago

Künstlerin

(* 1939 in Chicago)

Judy Chicago ist eine US-amerikanische Künstlerin und Feministin, die für ihre Beiträge zur feministischen Kunstbewegung in den 1970er Jahren bekannt ist. Chicago ist vor allem für ihr bahnbrechendes Kunstwerk "The Dinner Party" bekannt, das 1979 fertiggestellt wurde. Es besteht aus einem großen Tisch in Form eines gleichschenkligen Dreiecks, der mit einem üppigen Bankettgeschirr in Form von 39 individuellen Platten geschmückt ist, die für berühmte Frauen aus der Geschichte stehen. "The Dinner Party" gilt als Meilenstein der feministischen Kunstgeschichte und wurde weltweit ausgestellt.

Neben "The Dinner Party" schuf Chicago auch zahlreiche andere Kunstwerke, die die Themen Geschlechterrollen, Sexualität und Gewalt gegen Frauen untersuchen. Chicago setzt sich bis heute für feministische und politische Anliegen ein und ist eine wichtige Stimme in der Kunstwelt.

Camille Claudel

Bildhauerin & Künstlerin

(* 1864 in Fère-en-Tardenois; † 1943 in Montdevergues)

Camille Claudel war eine französische Bildhauerin und Künstlerin des 19. Jahrhunderts, die für ihre innovativen und ausdrucksstarken Werke bekannt ist. In ihrer Arbeit hat sie stereotype Geschlechterrollen in Frage gestellt und den weiblichen Körper als Ausdrucksmittel genutzt. Als Frau in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts musste Claudel gegen zahlreiche Hindernisse kämpfen, und verbrachte die letzten 30 Jahre ihres Lebens in psychiatrischen Anstalten.

Claudels Werke zeigten eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft ihrer Zeit. Sie war eine unabhängige und leidenschaftliche Frau, die gegen die Einschränkungen ihrer Zeit kämpfte und ihre Stimme durch ihre Kunst ausdrückte.

Obwohl sie während ihrer Karriere einige Erfolge erzielte, wurde sie oft als Assistentin ihres Mentors Auguste Rodin betrachtet und ihre eigenen Arbeiten wurden nicht ausreichend gewürdigt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat Camille Claudel die Anerkennung erhalten, die ihr zusteht und ihre Werke werden in renommierten Museen ausgestellt.

Lena Braun

Künstlerin, Kuratorin & Autorin

(* 4. April 1961 in Wuppertal)

Lena Braun ist eine deutsche Künstlerin, Kuratorin, Autorin, Inneneinrichterin, Styling-Beraterin und Event-Managerin, also ein wahres Multitalent. Braun arbeitet genreübergreifend und gilt als Diva der Berliner Kunstszene. Seit 1988 initiiert und kuratiert Lena Braun Kunsträume in Berlin. Die Räume sind konzipiert als begehbare Installationen – als ein artifizielles Environment, das Kunst in Szene setzt.

Das Medienecho auf Brauns Kunsträume fokussiert oft auf das Ambiente, in dem die Kunst präsentiert wird. Die Wochenzeitung Die Zeit beschrieb  z.B. das Boudoir als Mischung aus „Barbetrieb, Atelierparty, Galerie und Kunsthappening“. In einem Interview mit dem RBB beschrieb Braun diese Mischung als Programm: Ihre Kunsträume seien soziale Räume, die Kunstgenuss ermöglichen, ihn zugänglich machen auch jenseits elitärer Milieus.

Vivienne Westwood

Modedesignerin

(* 1941 in Tintwistle; † 2022 in London)

Vivienne Westwood gilt als eine der einflussreichsten Modedesignerinnen des 20. Jahrhunderts und hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten. Sie begann ihre Karriere in den 1970er Jahren und wurde bekannt für ihre avantgardistischen Designs, die die Grenzen von Mode und Kunst herausforderten.

Westwood hat auch aktiv für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit gekämpft. Sie hat sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit eingesetzt und hat sich gegen den Konsumismus und die Verschwendung von Ressourcen ausgesprochen. Darüber hinaus hat sie sich für die Rechte von Minderheiten, einschließlich der LGBTQ+ Gemeinschaft und der Menschen mit Behinderungen, eingesetzt.

Der "Harris Tweed Suit" von Vivienne Westwood gilt als ein Meisterwerk der Designerin. Er symbolisiert ihre subversive Designphilosophie und ihre kreative Rebellion gegen traditionelle Konventionen und Erwartungen. Der Anzug wurde in zahlreichen Modezeitschriften und Museen weltweit ausgestellt und hat einen bleibenden Eindruck in der Modewelt hinterlassen.

Frida Kahlo

Malerin

(* 1907 in Mexiko-City; † 1954 in Mexiko-City)

Frida Kahlo war eine mexikanische Malerin, die bekannt ist für ihre farbenfrohen Selbstporträts, die oft von Schmerzen und Leid geprägt sind. Kahlo hatte in ihrer Jugend ein schweres Busunglück, das zu lebenslangen körperlichen Schmerzen und Schwierigkeiten führte. Ihre Kunstwerke wurden von ihrem Schmerz und ihrer Krankheit geprägt, und sie verwendete ihre Arbeit, um ihre innersten Emotionen auszudrücken.

Kahlo war Teil der Surrealismus-Bewegung, arbeitete jedoch unabhängig von den surrealistischen Künstlern in Europa. Sie malte oft surreale Bilder von sich selbst, die mythologische, spirituelle oder religiöse Symbolik enthielten. In ihren Werken fanden sich auch starke politische Botschaften, die sich gegen den Kolonialismus und den Patriarchalismus wandten.

Pussy Riot

Performance-Kollektiv

Pussy Riot ist eine russische feministische Punkrock-Protestgruppe, die im Jahr 2011 gegründet wurde. Die Gruppe besteht aus wechselnden Mitgliedern, die aus der alternativen Kunstszene in Moskau stammen. Die Gruppe ist bekannt für ihre provokativen Auftritte und politischen Aktionen, die oft auf die Unterdrückung der Meinungsfreiheit und die Menschenrechtsverletzungen in Russland aufmerksam machen.

Im Jahr 2012 geriet Pussy Riot weltweit in die Schlagzeilen, als drei Mitglieder der Gruppe wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt wurden. Die Verhaftung und Verurteilung erfolgte nach einem Auftritt in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei dem die Gruppe ein Protestlied gegen den russischen Präsidenten Putin und die Verbindung der russisch-orthodoxen Kirche mit der Regierung sang.

Seitdem setzt sich Pussy Riot weiterhin mit Musik und Performancekunst als Form des politischen Protests für Frauenrechte, LGBTQ+-Rechte, Meinungsfreiheit und Demokratie in Russland und darüber hinaus ein.

Simone de Beauvoir

Schriftstellerin & Philosophin

(* 1908 in Paris; † 1986 in Paris)

Simone de Beauvoir war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin, die als eine der wichtigsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. De Beauvoir ist vor allem für ihr bahnbrechendes Werk "Das andere Geschlecht" bekannt, das 1949 veröffentlicht wurde und als eines der wichtigsten Werke der feministischen Philosophie angesehen wird. Darin analysiert sie die Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft und argumentiert, dass Geschlechterrollen nicht biologisch, sondern sozial konstruiert sind.

Ihre Arbeit war stark von existentialistischen Ideen geprägt, insbesondere von der Idee, dass Menschen ihre eigene Existenz selbst bestimmen müssen. De Beauvoir setzte sich ihr ganzes Leben lang für die Gleichstellung der Geschlechter und die Befreiung der Frauen ein.

Hannah Höch

Malerin, Grafikerin & Collagekünstlerin

(* 1889 in Gotha; † 1978 in West-Berlin)

Hannah Höch war eine deutsche Künstlerin, die vor allem für ihre Collagen bekannt ist. Höchs Kunstwerke sind durch die Verwendung von gefundenen Materialien wie Zeitungsausschnitten und Fotos gekennzeichnet, die sie zu kritischen und satirischen Kompositionen kombinierte. Sie nutzte vor allem das Mittel der Fotomontage als Möglichkeit zur Kritik an der Wirklichkeit des Alltags.

Sie war eine der wenigen Frauen in der Dada-Bewegung, die in den 1920er Jahren in Deutschland entstand und sich gegen die Traditionen der Kunst und Gesellschaft wandte. Ein bekanntes Werk ist das Stück "Cut with the Kitchen Knife Dada durch die letzte weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands" (1919-20), das als ein feministisches Manifest der Dada-Bewegung gilt.

Josephine Baker

Sängerin, Tänzerin & Schauspielerin

(* 1906 in St. Louis, Missouri; † 1975 in Paris)

Josephine Baker war eine afroamerikanische Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und arbeitete bereits mit 8 Jahren als Hausmädchen für weiße Familien. Mit 13 Jahren verließ sie ihre Familie und begann ihre Karriere als Tänzerin.

In den 1920er Jahren reiste Baker nach Paris, wo sie schnell weltberühmt wurde. Sie trat in Revuen auf, sang & und wurde zu einem Symbol der kulturellen Diversität in Frankreich.

Während des Zweiten Weltkriegs diente Baker als Spionin für die französische Resistance und wurde dafür mit dem Croix de guerre ausgezeichnet. In den 1950er Jahren kehrte sie in die USA zurück und setzte sich für die Bürgerrechte ein. Baker adoptierte zwölf Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft und nannte sie ihre "Regenbogenkinder".

Whoopi Goldberg

Schauspielerin & Komikerin

(* 1955 in New York City)

Whoopi Goldberg ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Komikerin und Aktivistin, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter und für die Rechte von Frauen und die LGBTQ+ Gemeinschaft eingesetzt hat.

Als eine der wenigen Frauen in der Comedy-Szene der 1980er Jahre, hat Goldberg sich gegen die Vorstellung gewehrt, dass Frauen nur als Komikerinnen für Frauenwitze eingesetzt werden sollten. Auch in ihren Schauspielrollen für die Rechte von Frauen und Minderheiten gekämpft. In ihrer Rolle als Celie in dem Film "Die Farbe Lila" hat sie eine starke Botschaft gegen Gewalt und Unterdrückung von Frauen gesendet.

Whoopi Goldberg ist eine vieler prominenter Personen, die sich öffentlich zur Kampagne "This is what a feminist looks like" bekannt haben. Die Kampagne hatte das Ziel, das Bewusstsein für feministische Themen zu stärken und das Image des Feminismus zu verändern.

Rosa Luxemburg

Autorin

(* 1871 in Zamość, Polen; † 1919 in Berlin)

Rosa Luxemburg war eine bedeutende Theoretikerin und eine der führenden Persönlichkeiten der deutschen Arbeiter*innenbewegung. Sie war eine starke Befürworterin der Emanzipation der Arbeiter*innenklasse und setzte sich für die Beseitigung der Klassengesellschaft ein.

Sie erkannte die Wichtigkeit der Frauenbefreiung als integralen Bestandteil der Arbeiterbewegung und sprach sich gegen Diskriminierung und Unterdrückung und für die politische, wirtschaftliche und soziale Gleichstellung von Frauen aus.

Obwohl Luxemburg während ihrer Lebenszeit oft verfolgt und inhaftiert wurde, blieb sie bis zum Ende ihres Lebens unerschütterlich in ihrem Engagement für eine gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaft. Sie wurde zu einem Symbol für den Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung und ihr Erbe lebt bis heute fort.

Guerrilla Girls

Feministische Künstlerinnengruppe

Die Guerrilla Girls sind eine anonyme US-amerikanische Künstlerinnengruppe von feministischen Aktivistinnen, die sich 1985 in New York City gegründet haben. Ihr Ziel ist es, auf die Diskriminierung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen in der Kunstwelt aufmerksam zu machen.

Die Guerrilla Girls treten meist maskiert auf und verwenden Pseudonyme, um ihre Identität zu schützen. Sie setzen sich für mehr Vielfalt und Gerechtigkeit in Museen, Galerien und anderen Kunstinstitutionen ein und haben viele Aktionen durchgeführt, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen. Die Gruppe setzt Culture Jamming in Form von Postern, Büchern, Plakaten und öffentlichen Auftritten und Aktionen ein, um Sexismus und Rassismus sowie Diskriminierung und Korruption in der Kunstwelt an dem Vorbild, Idol und Ideal weißer Männer aufzudecken.

Coco Chanel

Modedesignerin

(* 1883 in Saumur; † 1971 in Paris)

Coco Chanel, die legendäre Modedesignerin, war eine Vorreiterin für die Emanzipation der Frauen und eine Feministin, lange bevor der Begriff geprägt wurde. Sie revolutionierte die Modebranche, indem sie Frauen aus steifen Korsetts und steifen Röcken befreite und ihnen bequeme und elegante Kleidung ermöglichte.

Auch als Geschäftsfrau war Chanel eine Pionierin. Sie war eine der ersten Frauen, die ihr eigenes Modehaus gründete und es zu einem der erfolgreichsten der Welt machte. Coco Chanel hat mit dem Entwurf des "kleinen Schwarzen" im Jahr 1920 die Modewelt nachhaltig verändert und ein zeitloses Kleidungsstück geschaffen, das bis heute als Symbol für Eleganz und Stil gilt.

Coco Chanel hat bewiesen, dass Frauen in der Modebranche genauso erfolgreich sein können wie Männer und hat damit den Weg für viele nachfolgende Generationen von Designerinnen geebnet.

Yoko Ono

Künstlerin & Musikerin

(* 1933 in Tokio)

Yoko Ono ist eine japanisch-amerikanische Künstlerin und Musikerin, die für ihre avantgardistischen und experimentellen Kunstwerke bekannt ist. Ono arbeitet in verschiedenen Medien, darunter Performance, Installationen, Film und Musik. Sie war eine Schlüsselfigur in der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre, die sich gegen traditionelle Kunstformen wandte und sich auf die Idee konzentrierte, dass Kunst im Leben verwoben sein sollte.

Ein bekanntes Werk von Ono ist "Cut Piece" (1964), eine Performance, bei der sie dem Publikum die Möglichkeit gab, ihre Kleidung mit Scheren zu zerschneiden, um die Grenzen von persönlicher Freiheit und Gewalt zu erforschen. Ono ist auch als Konzeptkünstlerin bekannt und hat Werke wie "Instruction Paintings" (1961-70) geschaffen, bei denen sie Anweisungen gab, wie das Publikum das Kunstwerk vervollständigen sollte.

Ono ist auch als Musikerin bekannt und hat zahlreiche Alben veröffentlicht, darunter "Yoko Ono/Plastic Ono Band" (1970) und "Approximately Infinite Universe" (1973), die von ihrer Erforschung der Grenzen zwischen Musik und Kunst geprägt sind.