Einbringung des Antrages „Aufnahme Geflüchteter“

Rat der Stadt

Rede Klaudia Scholz, Rat der Stadt, 20.05.2020

Sehr verehrter Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren,

Unser Antrag war übrigens schon vor der Corona Pandemie entstanden, aufgrund der schrecklichen Bilder über die Flüchtlingslager, in den Medien, im Januar und Februar.

„Lasset die Kindlein zu mir kommen...“ Jeder von uns weiß, wer das gesagt hat. Deutschland hat jüngst 50 unbegleitete Kinder und Jugendliche aufgenommen. Zur Erinnerung, Deutschland hat 80 Millionen Einwohner. Haben wir wirklich genug getan?

Reicht es uns, das tausende von Kindern und Jugendliche (unbegleitet) im Lager Moria, Lesbos, Samos usw. dahinsiechen?

Ohne Sauberes Trinkwasser, ausreichend Nahrung, keine medizinische Versorgung, Wärme im Winter, Schutz in der Hitze des Sommers usw. . Sollten wir hier in Herne nicht ein Signal setzen, und mindestens 10 weiteren Kindern einen Schutzschirm aufspannen?

Ich höre Sie schon protestieren, es wäre nicht genug Geld da. Wir alle haben in den letzten Wochen gesehen, das Geld sehr wohl vorhanden ist, und darüber sind wir auch alle sehr froh. Also was kostet ein Menschenleben? Nein hier geht es um eine rein politische Entscheidung, christliche und soziale Nächstenliebe, Mitgefühl, Empathie und ein großes Herz für notleidende Kinder. Deren Hoffnung und Perspektive, oder gar ein humanes menschenwürdiges Leben versagt bleibt; Ja jetzt kommt wieder die aufnehmenden Städte haben eine sogenannte Unterdeckung von Asylsuchenden und deshalb werben sie dafür noch Menschen aufzunehmen, Welch ein Schutzsuchender „erhascht“ so einen begehrlichen Platz fürs Überleben? Es geht um „Plätze“, wie viel davon hat eine Stadt eigentlich?

Nein meine Damen und Herren, keine Hauswirtschaftlichen Entscheidung, sondern politisch sollten wir unseren Herzen einen Ruck geben.

10 jungen Menschenleben unser schönes Herne zeigen, ihnen beim wachsen und Erwachsenwerden helfen – mein Vater ist als 14 jähriges Kind von Ostpreußen geflüchtet. Alleine und noch heute habe ich seine Fluchtgeschichte im Gedächtnis, obwohl er schon mehr als 35 Jahre verstorben ist.

Ich empfehle den Migrantenatlas der Rosa Luxemburg Stiftung durchzuschauen!

Meine Damen und Herren, wir gemeinsam schaffen das!

 

Verwandte Nachrichten