Den Klimawandel ernst nehmen und die Menschen in Herne schützen!

PM – Fraktion DIE LINKE. Herne/Wanne-Eickel

Für die kommende Sitzung des Ausschuss für für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren stellt DIE LINKE einen Antrag, der die Verwaltung beauftragen soll, klimatisierte Räume in der Innenstadt zu suchen, um diese an heißen Tagen den Einwohner*innen zur Verfügung zu stellen. Außerdem hakt sie bei der Stadt nach, wie der aktuelle Stand zum Thema Hitzeaktionsplanung aussieht und will das Thema auf die Agenda setzen.

 

Dazu äußert sich Daniel Kleibömer, Mitglied der LINKEN im Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren wie folgt: „Die Klimakrise ist kein fernes Zukunftsszenarios! Wir stecken mittendrin! Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde bereits durchschnittlich um 1,1 Grad erwärmt. In Deutschland gibt es sogar schon eine Erhitzung um 1,7 Grad. Hierbei geht es nicht um irgendwelche abstrakten Zahlenspiele, sondern um eine konkrete Gefährdung unserer Gesundheit: Wenn wir uns die Anzahl sogenannter Hitzetage pro Jahr anschauen, dann haben diese sich in den letzten Jahrzehnten verdreifacht. Hitzetage sind dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturen im Schatten auf über 30 Grad steigen. Diese Entwicklung führt grundsätzlich zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen insbesondere des Herz- Kreislaufsystems für alle Einwohner*innen. Der Herner Gesundheitsbericht zeigt bereits jetzt schon, dass die Bevölkerung in Herne überdurchschnittlich stark von Herz- Kreislauferkrankungen betroffen ist.

Dazu führt Klaudia Scholz, Stadtverordnete für DIE LINKE und Mitglied im Umweltausschuss fort: „Ein besonderes Risiko tragen vor allem alte und vorerkrankte Menschen, sowie Säuglinge. An besonders heißen Tagen ist statistisch eine erhebliche Übersterblichkeit messbar. Hitze tötet! Besonders belastet sind gerade die Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen in den am stärksten von Hitze betroffenen Stadtteilen wohnen. Das betrifft Wohlhabende weniger und arme Menschen im besonderen Maße! Herne ist dabei durch die dichte Bebauung und den hohen Versiegelungsgrad besonders stark von Hitze-Inseln betroffen.“

Kleibömer weiter: “Ein Hitzeaktionsplan kann hier gegensteuern, indem er Ideen für präventive und akute Maßnahmen, kurz-, mittel- und langfristig entwickelt. Insbesondere sollte er auch Maßnahmen des Hitzeschutzes für Arbeitnehmerinnen beinhalten, denn: Klimaschutz ist Arbeitsschutz. Die Doppelbelastung aus Arbeit und Hitze ist vor allem bei körperlich anspruchsvollen Jobs oder Arbeiten unter freiem Himmel ein Risikofaktor, den es zu bedenken gilt!

Hierbei müssen wir das Rad auch nicht neu erfinden, sondern müssen nur hinüberblicken zu Städten, die es bereits gut machen: Ein Beispiel hierfür ist Wien, wo es bereits einen sehr ausführlichen Hitzeaktionsplan mit vielen Maßnahmen gibt. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem Nebelduschen, über 1300 Trinkbrunnen im ganzen Stadtgebiet und auch sogenannte Cooling Zones. Das sind kühle und zum Teil klimatisierte Orte im Stadtgebiet, die für die Einwohner*innen frei zugänglich sind, um sich dort abzukühlen.“

Abschließend dazu Scholz: „Und hier möchten wir nun die Verwaltung auffordern, bis Sommer 2024 auch in Herne solche Räumlichkeiten zu suchen und zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen aber, dass das nur eine Maßnahme unter vielen bleibt und wir den Stein ins Rollen bringen können, dass wir auch in Herne eine ausführliche Hitzeaktionsplanung erarbeiten, um unser aller Gesundheit zu schützen. Ein paar Schritte sind ja bereits getan: So gibt es dank unserem linken Ratsantrag von 2019 mehrere Trinkwasserspender in der Innenstadt.“