Erklärung der LINKEN Herne/Wanne-Eickel zum Bebauungsplan 257 – Reichstraße

DIE LINKE. Herne/Wanne-Eickel

DIE LINKE. Herne/Wanne-Eickel lehnt das geplante Bauvorhaben an der Reichsstraße in Herne Eickel ab. Insbesondere kritisiert sie hierbei das Vorgehen der Verwaltung.

Klaudia Scholz, Stadtverordnete der Linken und Mitglied im Ausschuss für Umweltschutz äußert sich dazu wie folgt: „Nun soll auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes Reichstraße sowie den umgebenen Grünflächen massive Wohnbebauung stattfinden. Wir sind nicht gegen Wohnbebauung per se, aber in Zeiten eines sich immer weiter aufheizenden Klimas müssen wir immer auch Kompromisse finden, die dem Umweltschutz zuträglich sind. Bereits in den letzten Jahren haben wir es immer wieder mit außergewöhnlichen Hitzeperioden zu tun gehabt, die in den nächsten Jahren auch weiter zunehmen werden mit steigender Erwärmung des Weltklimas. Hier gilt es, Frischluftschneisen zu erhalten und den Versiegelungsgrad massiv zu senken, statt ihn weiter zu erhöhen. Bereits heutzutage haben wir in dicht besiedelten Gebieten im Sommer eine zunehmende Übersterblichkeit, insbesondere bei älteren und vorerkrankten Menschen aufgrund der Hitze. Auch deswegen haben wir vor drei Jahren den Klimanotstand in Herne ausgerufen. Die Stadt zeigt gerade allerdings, dass dies nur ein Papiertiger war und man so weitermacht wie zuvor.“

Dazu ergänzt Niko Warmbier, Bezirksverordneter in Eickel und Mitglied des Kreisvorstandes der Linken: „Der Sportplatz Reichstraße war bisher eine wichtige Freifläche für Kaltluftströme in Eickel, während die Grünflächen drumherum mit den knapp 140 Bäumen einen wichtigen Beitrag für eine saubere Luft und ein gutes Stadtklima geleistet haben. Generell ist es doch schade, dass dieser Sportplatz geschlossen werden musste. Gerade im dicht besiedelten und stark versiegelten Wanne-Eickel braucht es doch eigentlich mehr Sport- und Grünflächen und nicht weniger.

Als besonders skandalös möchte ich aber das Vorgehen der Verwaltung hervorheben: Bereits in den kommenden Wochen bis Ende Oktober sollen knapp 70, also die Hälfte aller Bäume auf dem Grundstück, gefällt werden, obwohl der Hauptausschuss der Stadt Herne erst am 22. November über den Aufstellungsbeschluss sowie die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes abstimmt. Damit werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, ehe überhaupt demokratische Verfahren abgeschlossen sind. Das ist zutiefst undemokratisch! Wir fordern daher einen sofortigen Stopp der Fällungsarbeiten!“